Protest für Menschenrechte:
Regenbogenflagge vor dem Landtag Sachsen-Anhalt
Magdeburg, 28. März 2025 – Der Christopher-Street-Day Sachsen-Anhalt e.V. rief gestern zu einer friedlichen Demonstration vor dem Landtag Sachsen-Anhalt auf, um ein starkes Zeichen gegen den Antrag der AfD zu setzen, der die Regenbogenflagge aus dem öffentlichen Raum verbannen wollte. Diese Flagge ist nicht nur ein Symbol für die LGBTQIA+-Community, sondern steht für Menschenrechte, Vielfalt und Akzeptanz – Werte, die unantastbar sein sollten.
Um 16:00 Uhr versammelten sich zahlreiche Menschen auf dem Domplatz, um gemeinsam mit einer zehn Meter langen Regenbogenflagge sowie vielen kleineren Flaggen sichtbar zu demonstrieren. Die große Mobilisierung zeigte, dass dieses Anliegen vielen Menschen am Herzen liegt. Währenddessen wurde der Antrag im Landtag mehrfach verschoben, sodass seine Behandlung letztlich gegen 17:00 Uhr erfolgte.
Die Demonstrierenden wollten auf der Zuschauertribüne des Landtags ein klares Zeichen setzen. Doch bereits am Einlass wurde ihnen der Zugang verweigert. Begründet wurde dies mit einer angeblichen Prüfung der Aktion. Kurz darauf erklärte Georg Prick, stellvertretender Direktor des Landtags, dass die Kleidung einiger Teilnehmer*innen „nicht der Würde des Hauses“ entspreche. Einige wurden hinausbegleitet, ihre Besucherausweise wurden eingezogen. Zudem äußerte Herr Prick, dass sie „nicht normal“ aussähen – eine diskriminierende Aussage, die für Empörung sorgte.
Jenny Rasnov, eine der betroffenen Personen, beschreibt die Situation vor Ort: „Ich stehe hier vor dem Landtag Sachsen-Anhalt, wo heute darüber abgestimmt werden sollte, die Regenbogenflagge an Schulen zu verbieten. Aber das wirklich Schockierende ist: Ich wurde nicht hineingelassen. Mir wurde gesagt, dass ich ‚nicht normal‘ sei und nicht der Würde des Hauses entspreche. Ich dachte, wir leben in einem Land, in dem alle Menschen gleich sind – aber scheinbar gilt das nicht für queere Menschen.“
Trotz dieser Vorkommnisse blieb die Demonstration kraftvoll und entschlossen. Die Teilnehmenden ließen sich nicht entmutigen und machten deutlich: Sachsen-Anhalt braucht eine Gesellschaft, die für Vielfalt, Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung einsteht.
Zum Glück wurde der Antrag letztlich abgelehnt – ein Sieg für die LGBTQIA+-Community und alle, die für ein offenes und buntes Sachsen-Anhalt kämpfen. Doch die Ereignisse des Tages haben gezeigt, dass weiterhin großer Handlungsbedarf besteht, wenn es um Akzeptanz und den respektvollen Umgang mit queeren Menschen geht.
Als Dachverband der Christopher-Street-Days in Sachsen-Anhalt setzt sich der CSD Sachsen-Anhalt e.V. unermüdlich für die Rechte der Community ein. Wir kämpfen für ein Bundesland, in dem alle Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, geschlechtlicher Identität, sexueller oder romantischer Orientierung sowie Behinderung in Freiheit und Würde leben können.
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Kontakt:
Christopher-Street-Day Sachsen-Anhalt e.V.
Tel. 0151 5945 0001
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