Mit dem ersten Presseartikel ist unser Startschuss gesetzt! 

In unserem ersten Presseartikel sprechen wir, wie es zu der
Idee des CSD in Schönebeck kam, und wieso es von großer Bedeutung 
ist, die CSD Bewegung in den ländlichen Regionen Einzug nehmen zu lassen! 

Für mehr Vielfalt

Christopher Street Day (CSD) soll im kommenden Jahr nach Schönebeck kommen.

Von Andre Schneider 10.11.2020, 23:01

Schönebeck l Michell Wenzel ist schwul. Das ist eigentlich nichts besonderes, doch erlebt der Schönebecker im Alltag immer wieder Diskriminierung aufgrund seiner sexuellen Orientierung. Grund genug für ihn, anderen Menschen Mut zu machen und sich für die CSD-Bewegung auch in der Elbestadt einzusetzen. Unterstüzung bekommt er dabei von Falko Jentsch vom Vorstand des CSD Magdeburg.

„In Magdeburg ist die CSD-Bewegung schon sehr stark“, weiß Wenzel. „Dort ist die Toleranz in den letzten Jahren gestiegen.“ In Schönebeck, weiß er aus eigener Erfahrung, sei das häufig nicht so. Er berichtet im Gespräch mit der Volksstimme von einer Anekdote. „Bei einer Party wurde eine Freundin von mir angesprochen und gefragt, ob sie ‚die Schwuchtel‘ gesehen hätte.“ Keine Seltenheit, wie Wenzel erklärt. „Es wird Zeit, die ruhige Schwulen- und Lesbengemeinde in Schönebeck aus dem Schlaf zu wecken.“

Unterstützung erhält Wenzel bei seinem Unterfangen von Falko Jentsch, der schon viel Erfahrung aus der Landeshauptstadt mitbringt – und auch Menschen aus Schönebeck kennt. „Einige Leute aus Schönebeck treffen sich beim CSD in Magdeburg, ohne dass sie sich überhaupt kennnen“, sagt Jentsch. Er will für mehr Aufklärung und Toleranz sorgen. „Gerade in kleineren Städten herrscht noch oft ein anderes Klima“, so der Aktivist. Damit ist natürlich nicht das Wetter gemeint, sondern die Atmosphäre, in der sich Schwule, Lesben oder auch Transgender bewegen. Sie sei oft von Vorurteilen geprägt. Daher sei es, so Jentsch, wichtig Aufklärung zu betreiben und die Ziele des CSD in der Stadt sichtbar zu machen. „Wenn es nicht wahrgenommen wird, fällt es doch leichter darüber zu lestern.“

Das soll sich ändern, geht es nach den beiden Vorkämpfern für Toleranz und Gleichbehandlung. Sie haben sich die Ziele der weltweiten CSD-Bewegung auf die Fahnen geschrieben. Wenzel und Jentsch wollen künftig auch in Schönebeck für mehr Offenheit und Toleranz gegenüber Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung kämpfen. „Gerade im ländlichen Bereich gibt es noch viele ungenutzte Möglichkeiten, Vielfalt zu zeigen“, sagt Jentsch. Viele kleinere Städte in der gesamten Bundesrepublik würden bereits vormachen, wie es gehen kann. Im Wendland oder in Falkensee in der Nähe von Berlin zum Beispiel. In ganz Deutschland verteilt, das wissen die beiden, gibt es aktuell etwa 100 verschiedene CSD-Veranstaltungen – die Tendenz dazu ist sogar steigend.

Ihre Fahnen, sie sollen dabei bunt sein – so wie man die bunten Paraden der internationalen CSD-Bewegung eben kennt. Und genau so eine Parade planen die beiden für den kommenden April für Schönebeck. Ein großes Fest solle, geht es nach den Plänen der Veranstalter, direkt an der Elbe um die Salzblume herum stattfinden.

Voraussichtlich am 24. April soll es dann zusätzlich zu dem Fest einen ebenso bunten Demonstrationszug für Gleichberechtigung durch die Straßen der Elbestadt geben. „Die CSD-Bewegung soll einfach sichtbarer werden“, meint Falko Jentsch.

Um mehr Sichtbarkeit zu erreichen, stehen sie allerdings noch ganz am Anfang ihrer Aktivitäten in Schönebeck. Einen Termin mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt hätten sie unlängst vereinbart. Weitere Aktionen sollen darüberhinaus folgen. Über Unterstüzter sind sie darüberhinaus dankbar.

Michell Wenzel ist unter der Telefonnumer (0174) 607 88 76 oder per E-Mail unter michell.wenzel@csd-magdeburg.de erreichbar. Er setzt sich dafür ein, dass die sexuelle Orientierung bald nichts Besonderes mehr ist – auch in Schönebeck.

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